Thesen
Im folgenden sind meine Thesen des
abgeordnetenwatch.de Kandidatenchecks zusammengefasst. Diese geben einen breiten Überblick über meine Positionen und die der FREIE WÄHLER.
Dieselfahrzeuge sollen wegen ihres hohen Schadstoffausstoßes aus
den Innenstädten verbannt werden.
Lehne ich ab: Die deutsche Autoindustrie hat Fehler gemacht, für die
sie einstehen soll. Wenn es technisch machbar ist, müssen die Autos auf
Kosten der Industrie nachgerüstet werden. Jetzt Millionen Autofahrer, die
z.Z. auf das Auto angewiesen sind dafür zu bestrafen, halte ich weder für
zielführend noch gerecht.
Die Politik soll festlegen, wie viele Flüchtlinge Deutschland
jedes Jahr aufnimmt.
Lehne ich ab: Solange niemand ein ernsthaftes Verfahren vorschlägt,
was passiert, wenn mehr Flüchtlinge ankommen als vorgesehen, ist die
Obergrenze nicht mehr als Stammtischgeschwätz. Viel sinnvoller ist die
Diskussion, wie Asylanträge beschleunigt und Fluchtursachen verhindert
werden können.
Massentierhaltung muss reduziert werden, auch wenn das höhere
Fleischpreise bedeutet.
Lehne ich ab: Ich persönlich bezahle gerne mehr für bessere
Tierhaltung und möchte Sie aufrufen, das freiwillig auch zu tun. Ich weiß
aber auch, dass es Menschen in Deutschland gibt, die sich das nicht leisten
können. Nicht nur aus diesem Grund sollte die Politik den Verbrauchern
nicht die Entscheidung abnehmen.
Zur Vermeidung von Altersarmut müssen die Renten deutlich erhöht
werden.
Stimme ich zu: Wenn es prozentual mehr Rentner gibt, muss prozentual
auch ein größerer Teil des Bruttosozialprodukts für die Rentner
aufgewendet werden. Da die Wirtschaftsleistung steigt und wir immer weniger
werden, wird trotzdem für jeden arbeitenden Bürger mehr übrig bleiben
als bisher.
Vermieter sollen ohne eine staatliche Mietpreisbremse entscheiden
können, wie viel Miete sie verlangen.
Stimme ich zu: Die Mietpreisbremse ist wirkungslos. Wenn es einen Mieter
gibt, der bereit ist, mehr zu zahlen, wird er es auch tun ohne, dass die
anderen Bewerber davon überhaupt erfahren. Viel wichtiger ist das (Um)Land
durch Anbindung an den Nahverkehr und P+R sowie Erhalt der Infrastruktur
attraktiv zu halten.
Es muss ein verbindliches Lobbyregister geben, in dem u.a.
Kontakte zwischen Interessenvertretern und Politikern veröffentlicht
werden.
Stimme ich zu: Lobbyarbeit ist nicht per se schlecht. In der Wirtschaft
sitzen viele Experten, die es sich lohnt anzuhören. Um sicherzustellen,
dass die Entscheidungen von der Politik und nicht von der Industrie
getroffen werden, ist Transparenz wichtig. Verbindliche Lobbyregister
können dabei helfen.
Ein vollständiges Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft
darf es nicht geben.
Lehne ich ab: Ein mal in die Natur gesetzt, lässt sich die grüne
Gentechnik nie mehr wieder entfernen. Sie zerstört die Diversität der
Gene und macht Pflanzen so anfälliger für Viruserkrankungen. Die einzige
Möglichkeit, dies zu verhindern, ist ein striktes EU-weites Verbot. Dafür
setze ich mich ein.
Auf Autobahnen soll es ein flächendeckendes Tempolimit von 130
km/h geben.
Lehne ich ab: Es gibt bereits zahlreiche Tempolimits auf den
Autobahnen, dort wo es Sinn macht. Ein generelles Tempolimit ist eine
Verbotskultur, die ich entschieden ablehne.
Durch vorausschauendes Fahren kann man viel Sicherheit gewinnen und mehr
Sprit sparen. Bitte denken Sie bei Ihrer nächsten Autofahrt daran!
Es soll einen verbindlichen Volksentscheid auf Bundesebene geben.
Stimme ich zu: Ein solches Instrument würde unsere Demokratie
bereichern. Zudem wären Politiker gezwungen, ihre Entscheidungen besser zu
erklären, was ein weiterer Gewinn für die Demokratie wäre.
Die Sicherheitsbehörden sollen mehr Befugnisse zur Terrorabwehr
bekommen, auch wenn dafür Freiheitsrechte eingeschränkt werden müssen.
Lehne ich ab: Unsere Sicherheitsbehörden arbeiten bereits auf sehr
hohem Niveau und dafür möchte ich allen Mitwirkenden an dieser Stelle
herzlich danken.
Statt mehr Befugnisse und eingeschränkten Freiheitsrechten könnte man
hier mit mehr Personal viel besser abhelfen.
Der Kohleabbau als wichtige Übergangstechnologie muss weiterhin
staatlich gefördert werden.
Lehne ich ab: Kohle verursacht am meisten C02 von allen fossilen
Brennstoffen. Meiner Meinung nach hätte der Kohleausstieg vor dem
Atomausstieg stattfinden müssen.
Dennoch sollte jeweils eine Braun- und eine Steinkohlemiene am Leben
erhalten werden, um das Know-How in Deutschland nicht zu verlieren.
Die Kitabetreuung von Kindern soll grundsätzlich kostenlos sein.
Stimme ich zu: Wir FREIE WÄHLER Hessen haben dieses Thema im Dezember
2016 mit einem Volksbegehren angestoßen und stehen weiterhin dazu: Kitas
sind, genau wie Schulen auch, Bildungsstätten und müssen deswegen
kostenlos sein. Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Unterschrift auf
www.kitafrei.de.
Die Bundesregierung soll keine Rüstungsexporte in
Konfliktregionen wie der Arabischen Halbinsel genehmigen.
Stimme ich zu: Niemand kann wirksam kontrollieren, wer mit Waffen auf
wen schießt, wenn sie einmal exportiert sind. Darum sollten wir
Waffenexporte grundsätzlich restriktiv handhaben:
Exporte in NATO-Länder, also unsere Bündnispartner, sind in Ordnung, in
andere Länder sollten keine Waffen exportiert werden.
Afghanistan ist ein sicheres Herkunftsland, in das Abschiebungen
möglich sein müssen.
Diese Entscheidung muss aufgrund von Fakten getroffen
werden. Im Moment habe ich nicht genug Informationen, um mir ein
abschließendes Bild über die Lage in Afghanistan zu machen und möchte
mich dazu auch nicht positionieren.
Die Kirchensteuer soll abgeschafft werden.
Lehne ich ab: Ungeachtet mancher Verfehlungen vollbringen die Kirchen
wichtige soziale Leistungen - vor allem da, wo sich der Staat zurückzieht.
Wenn die Kirchensteuer abgeschafft wird, wird dafür wahrscheinlich kein
Geld mehr übrig bleiben.
Die EU hat nur dann eine Zukunft, wenn die Mitgliedsstaaten auf
Kompetenzen verzichten.
Stimme ich zu: In jeder Gemeinschaft muss man Kompromisse schließen und
dazu gehört auch, auf Kompetenzen zu verzichten. Ganz ähnlich wie in
einer Familie. Das ist per se auch nichts Schlechtes und verleiht uns eine
größere Stimme in der Welt. Wir verdanken der EU viel und sollten uns
dessen bewusst sein.
Der Spitzensteuersatz soll deutlich erhöht werden, mindestens
wieder auf 53% wie in den 1990er Jahren.
Lehne ich ab: Bevor der Spitzensteuersatz für hart erarbeitetes
Einkommen steigt, sollte zuerst der Spitzensteuersatz für Einkommen aus
Kapitalerträgen steigen. Dieser liegt nämlich bei 25%, was eine absolute
Zumutung gegenüber allen ist, die selbst arbeiten gehen und auf ihren Lohn
Steuern zahlen.
Zeitlich befristete Arbeitsverträge sind erforderlich, damit
Unternehmen flexibel sein können.
Stimme ich zu: Zeitlich befristete Arbeitsverträge sind gerechtfertigt,
wenn absehbar ist, dass der Bedarf des Unternehmens befristet ist. Auch ich
persönlich wollte als Arbeitnehmer schon einmal einen befristeten Vertrag.
Diese dürfen auf keinen Fall ausgenutzt werden, um den Kündigungsschutz
aufzuheben.
Der Besitz und Anbau von Cannabis soll legalisiert werden.
Stimme ich zu: Cannabis wurde ursprünglich verboten, damit Holz keine
Konkurrenz bei der Papierherstellung hat. Cannabis beeinflusst die
Fahrtüchtigkeit weniger als Alkohol und hat ein geringeres Suchtpotential.
Der Mythos von der Einstiegsdroge ist ebenfalls lange widerlegt. Was soll
diese Diskussion noch?
Weil Menschen immer älter werden, sollen sie auch länger
arbeiten.
Lehne ich ab: Das Rentenalter muss flexibler gehandhabt werden als
heute. Eine generelle Anhebung ergibt keinen Sinn, weil heute schon die
Hälfte der Arbeitnehmer in Frührente geht. Dennoch ist es eine
Möglichkeit, die Rentenbeiträge niedrig zu halten. Ein Ansatz wären z.B.
branchenspezifische Altersgrenzen.
Parteispenden von Unternehmen und Verbänden sollen verboten
werden.
Stimme ich zu: Wir FREIE WÄHLER fordern schon seit Langem, die Spenden
von sogenannten juristischen Personen an Parteien auf maximal 20.000
Euro pro Jahr und Spender zu begrenzen, um die Unabhängigkeit der Politik
nicht zu untergraben, und haben bereits eine entsprechende
Selbstverpflichtung in unserer Satzung.
Die Öffentlichkeit muss bei Verhandlungen zu Freihandelsabkommen
wie TTIP und CETA stärker beteiligt werden.
Stimme ich zu: Die Ergebnisse von TTIP, CETA und JFTA zeigen, dass es so
nicht weiter gehen kann. Freihandel ist etwas Gutes. Wenn aber unter diesem
Deckmantel eine Paralleljustiz und Privatisierungsauflagen kommen, läuft
im Ganzen etwas schief. Die Öffentlichkeit zu beteiligen, könnte eine
Lösung sein.